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Grazer Menschenrechtsbeirat präsentiert den ersten Menschenrechtsberichts der Stadt Graz

Termin: Dienstag, 21. Oktober 2008, 19.30 Uhr

Ort: ORF Landesstudio Steiermark, Marburgerstraße 20, 8042 Graz

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Das European Training Centre for Human Rights and Democracy ETC befasst sich mit Forschung und Training im Bereich der Menschenrechte. Zu den Programmen und Aktivitäten gehören unter anderem Menschenrechtstrainings im In- und Ausland, Veranstaltungen mit anderen NGOs im Bereich der Menschenrechte oder auch die Herausgabe eines international anerkannten und mehrfach übersetzten Trainingshandbuchs "Menschenrechte verstehen - Handbuch zur Menschenrechtsbildung", das in der Zwischenzeit in elf Sprachen übersetzt wurde. Das ETC veranstaltet jedes Jahr eine Sommerakademie zu verschiedenen Aspekten der Menschenrechte, an der Personen aus der ganzen Welt teilnehmen. Das ETC berät die Stadt Graz bei der Umsetzung des Projektes "Menschenrechtsstadt Graz".

Weitere Informationen zum ETC Graz gibt es auf der Homepage unter http://www.etc-graz.at  

Der international anerkannte Völkerrechtsexperte Prof. Wolfgang Benedek ist der Direktor des Institutes, seine Stellvertreterin ist die ebenfalls international bekannte Völkerrechtsexpertin Prof. Renate Kicker, Geschäftsführer ist Dr. Klaus Starl.

 

Die Stadt Graz ist seit dem Jahr 2000 die erste und bisher einzige Menschenrechtsstadt Europas und eine von mittlerweile (Stand April 2008) rund zwei Dutzend weltweiten Menschenrechtsstädten. Die Entscheidung dazu fiel im Sommer 2000, als im Auftrag des Österreichischen Außenministeriums am ETC Graz ein Seminar über "Menschliche Sicherheit und Menschenrechtserziehung" stattfand. Bei diesem Seminar entstand die Idee, dass Graz aufgrund seines langjährigen und bekannten Engagements für die Menschenrechte die erste "Menschenrechtsstadt Europas" werden könnte. Die Idee der Menschenrechtsstädte geht auf die UNO nahestehende Menschenrechtsorganisation People's Movement for Human Rights Learning PDHRE zurück, die von der angesehenen Menschenrechtsaktivistin Shulamith Koenig gegründet wurde.

In der Folge kam es zu Kontakten mit dem Österreichischen Außenministerium, die dazu führten, dass die damalige Außenministerin Dr. Benita Ferrero-Waldner bei der UNO Generalversammlung im September 2000 (UNO Milleniumsversammlung) verkündete, dass Graz die erste europäische Stadt der Menschenrechte werden würde, eine Entscheidung, die von den Vertretern der Welt per Akklamation begrüßt wurde.

Im Februar 2001 wurde vom Grazer Gemeinderat einstimmig eine Menschenrechtserklärung verabschiedet , die damit die Grundlage für die Menschenrechtsstadt Graz darstellt. Die Stadt Graz hat sich damit verpflichtet, bestimmte Kriterien einzuhalten.

Seit damals gibt es verschiedene Aktivitäen und Programme, die der Umsetzung des Projektes Menschenrechtsstadt dienen.

Im Februar 2001 hat der Grazer Gemeinderat einstimmig die folgende Menschenrechtserklärung abgegeben, die seit damals Vorbild für weitere Städte war, die Menschenrechtsstädte werden wollten:

Die Stadt Graz, insbesondere die Mitglieder ihres Gemeinderates und der Stadtregierung, werden sich in ihrem Handeln von den internationalen Menschenrechten leiten lassen. Dadurch sollen ihre Einwohnerinnen und Einwohner, insbesondere die Jugend, über geltende Menschenrechte und ihre damit verbundenen Rechte und Pflichten informiert werden. Es ist ein Ziel, vor allem für die VerantwortungsträgerInnen in Körperschaften, Organisationen und Vereinen, die für die Menschenrechte relevanten Normen im Alltagsleben der Stadt zu beachten und wirksam werden zu lassen, Defizite im Bereich der Menschenrechte auf allen Ebenen der Gesellschaft aufzufinden, um darauf entsprechend zu reagieren. Auf diese Weise soll erreicht werden, dass Menschenrechte bei den Leitlinien und Entscheidungen für die zukünftige Entwicklung der Stadt Graz eine wichtige Rolle spielen. Mit dieser Erklärung und den damit verbundenen Absichten und Handlungsanleitungen bringt die Stadt Graz als Kulturhauptstadt Europas 2003 zugleich ihr Verständnis von Kultur und Menschenwürde zum Ausdruck.